Besonders in der kommenden, dunkleren Jahreszeit ist Kotwasser den meisten Pferdebesitzern ein Begriff. Viele Pferde leiden aber auch nur im Sommer oder einige sogar ganzjährig unter dieser Problematik. Trotz der Allgegenwärtigkeit ist Kotwasser bisher ein wenig erforschtes Phänomen beim Pferd.[1]
Das Auftreten von Kotwasser ist nicht mit Durchfall zu verwechseln. Bei Kotwasser ist der Kot des Pferdes meist sogar normal geformt, kann allerdings auch wässrig oder „Kuhfladen“-ähnlich sein. Zusätzlich zu den Pferdeäpfeln eine braune, wässrige Flüssigkeit, das sogenannten Kotwasser, abgesetzt.[2]
In der Regel haben die von Kotwasser betroffenen Pferde keine weiteren gesundheitlichen Probleme. Manche Pferde zeigen aber auch deutliches Unwohlsein beim Absetzen von Kotwasser. Studien zufolge haben Kotwasserpferde vermehrt Verdauungsprobleme, wie häufigere Koliken. Pferde mit Magengeschwüren neigen ebenfalls häufiger zu Kotwasser. Einige Pferde entwickeln bedingt durch das Kotwasser Hautläsionen am After und zwischen den Hinterbeinen, besonders bei unzureichender Reinigung der durch Kotwasser verschmutzten Stellen.[3]
Die Ursachen für Kotwasser sind, wie auch die betroffenen Pferde, vielfältig. Stress jeglichen Ursprungs kann ein begünstigender Faktor für Kotwasser sein. Besonders Sozialstress ist laut einer Studie von Zehnder (2009) ein möglicher Auslöser. In dieser Studie waren besonders die rangniedrigen Pferde von Kotwasser betroffen. Auffällig war außerdem, dass vermehrt gescheckte Pferde von Kotwasser betroffen waren. Es wurde dabei vermutet, dass diese Pferde möglicherweise durch ihr andersartiges Aussehen eher von der Herde ausgegrenzt werden. Zu erwähnen ist dabei allerdings, dass der Sozialrang vom Besitzer selbst eingeschätzt wurde. Daher sind diese Angaben etwas mit Vorsicht zu betrachten, da die Besitzer den Sozialrang nicht immer korrekt einschätzen.[4]
Auch die Fütterung ist ein entscheidender Faktor in der Entstehung von Kotwasser. Häufig wird das Auftreten von Kotwasser mit der Heulagefütterung assoziiert. Nach Meyer & Coenen (2014) tritt Kotwasser allerdings auch bei rein mit Heu gefütterten Pferden auf.[5]
Zur Behandlung von Kotwasser ist eine Stressreduktion für die Pferde in jedem Fall sinnvoll. Fütterungstechnisch hat sich beispielsweise die Fütterung von Hefeprodukten, wie auch die Lebendhefe Saccharomyces Cerevisiae bewährt. Vermutet wird, dass die Lebendhefe das Säure-Basen-Verhältnis im Blind- und Dickdarm stabilisiert und dadurch die natürlichen Darmbakterien unterstützt.[6] Das Hestevard Profix ist bei Kotwasser eine gute Unterstützung. Die enthaltene Lebendhefe hilft die Balance im Verdauungsapparat wiederherzustellen. B-Vitamine werden zwar grundsätzlich im Dickdarm selbst synthetisiert. Bei einer gestörten Darmflora funktioniert die Synthese aber mitunter nicht ausreichend, sodass die Zufütterung sinnvoll ist. Die Hestevard Profix Paste Advanced enthält zusätzlich zur Lebendhefe Elektrolyte, die den Flüssigkeitsverlust durch das Kotwasser ausgleichen können und eine schnell verfügbare Energiequelle. Pektine bilden außerdem einen Schutzfilm, der die Magenschleimhaut schützt.
Bei Pferden die zudem gern Sand fressen oder auf kurzem Gras stehen ist auch das Hestevard Colonaid eine gute Wahl. Flohsamenschalen binden überschüssige Flüssigkeit und können die Ausscheidung von gefressenem Sand oder Erde unterstützen. Dadurch wird auch die Kotkonsistenz verbessert.
Unser neues Präparat Darmprofi kann ebenso unterstützend bei Kotwasser und Verdauungsproblemen eingesetzt werden. Fructo-Oligosaccharide stärken eine gesunde Magen-Darm-Flora. Kaolinit-Tone und Pektine erhalten die Darmmotilität aufrecht. Die enthaltenen Elektrolyte füllen verbrauchte Reserven durch den Flüssigkeitsverlust wieder auf.
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[1] Ertelt, A. & Gehlen, H. (2015) Kotwasser beim Pferd – ein ungelöstes Problem, Pferdeheilkunde 31 (2015) 3 (Mai/Juni) 261-268
[2] Lindroth, K.M. & Johansen, A. & Båverud, V. & Dicksved, J. & Lindberg, J.E. & Müller, C.E. (2020) Differential Defecation of Solid and Liquid Phases in Horses - A Descriptive Survey, Anim 2020, 10, 76
[3] Kangas, P. (2019) Free faecal liquid in horses – chemical composition of faeces in cases and controls, Masterarbeit University of Helsinki
[4] Zehnder, C. (2009) Feldstudie zu Risikofaktoren für den Absatz von freiem Kotwasser beim Freizeitpferd, Aus dem Veterinärwissenschaftlichen Department der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München Lehrstuhl für Tierernährung und Diätetik, Prof. Dr. E. Kienzle
[5] Meyer, H. & Coenen, M. (2014) Pferdefütterung (5. Auflage) Enke Verlag, Stuttgart
[6] Roettger, S. & Zentek, J. (2009) Über die Bedeutung von Lebendhefen in der Fütterungspraxis des Pferdes. Wien. Tierärztl. Mschr. - Vet. Med. Austria 96(2009), 167 – 170